Das Brustzentrum des USZ ist seit 2012 nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die standardisierte Erfassung von klinischen Parametern im Rahmen von Diagnose, Therapie und Nachsorge der von Brustkrebs betroffenen Patientinnen dient unter anderem der Abbildung des Krankheitsverlaufs nach der gewählten Therapiestrategie. Die Empfehlungen zur Behandlung werden an den regelmässig stattfindenden Tumorboards erarbeitet. Beim ausführlichen Gespräch mit der Patientin legen wir grossen Wert darauf, eine individuelle Strategie für die Behandlung zu finden.
Seit Jahren publiziert die Klinik für Gynäkologie die Raten der Brusterhaltung bei Brustoperationen. Eine brusterhaltende Therapie wird bei prä-, peri- und postmenopausalen Patientinnen mit einem zytologisch oder histologisch gesicherten invasiven Mammakarzinom mit den Tumorstadien pT1 (Tumor < 20 mm in grösster Ausdehnung, mikroskopisch) durchgeführt.
Die Indikation für eine Mastektomie bei Tumorstadium pT1 wurde 2018 aus folgenden Gründen gestellt: 7 (37,5%) wegen multizentrischer Erkrankung, ausgedehnter umgebender Krebsvorstufe (DCIS) oder ungünstiger Relation zwischen Tumor und Brustgrösse; 6 (25%) wegen Kontraindikation oder Ablehnung einer nach brusterhaltend operiertem Mammakarzinom zwingenden Bestrahlungstherapie; 5 (21%) wegen einer nachgewiesenen BRCA-Genmutation; 2 (8.3%) auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin und 2 (8.3%) wegen des männlichen Geschlechts.