Berichte 2017

Klink für Gynäkologie

Das Brustzentrum des USZ ist seit 2012 nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die standardisierte Erfassung von klinischen Parametern im Rahmen von Diagnose, Therapie und Nachsorge der von Brustkrebs betroffenen Patientinnen dient unter anderem der Abbildung des Krankheitsverlaufs nach der gewählten Therapiestrategie. Die Empfehlungen zur Behandlung werden an den regelmässig stattfindenden Tumorboards erarbeitet. Beim ausführlichen Gespräch mit der Patientin legen wir grossen Wert darauf, eine individuelle Strategie für die Behandlung zu finden.

Seit Jahren publiziert die Klinik für Gynäkologie die Raten der Brusterhaltung bei Brustoperationen. Eine brusterhaltende Therapie wird bei prä-, peri- und postmenopausalen Patientinnen mit einem zytologisch oder histologisch gesicherten invasiven Mammakarzinom mit den Tumorstadien pT1 (Tumor < 20 mm in grösster Ausdehnung, mikroskopisch) durchgeführt. 

Die Indikation für eine Mastektomie bei Tumorstadium pT1 wurde 2018 aus folgenden Gründen gestellt: 7 (37,5%) wegen multizentrischer Erkrankung, ausgedehnter umgebender Krebsvorstufe (DCIS) oder ungünstiger Relation zwischen Tumor und Brustgrösse; 6 (25%) wegen Kontraindikation oder Ablehnung einer nach brusterhaltend operiertem Mammakarzinom zwingenden Bestrahlungstherapie; 5 (21%) wegen einer nachgewiesenen BRCA-Genmutation; 2 (8.3%) auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin und 2 (8.3%) wegen des männlichen Geschlechts. 

Raten der Brusterhaltung bei Brustoperationen

Quelle: Quelle: Klinik für Gynäkologie, Prof. Dr. Daniel Fink, Dr. Gian Piero Ghisu

Brusterhaltende Therapie bei Mammakarzinomen pT1 (bis 2cm)
2018 2017 2016 Zielwert
Anzahl 70 61 60
in % 65.7 87 78.2 89.1

in %

65.7

Für detaillierte Tabellenansicht

Referenz: PATH Biobank (www.aerzteblatt.de/pdf/112/35/m577.pdf)

Die oben genannten Gründe erklären die niedrigere Rate brusterhaltend therapierter Patientinnen mit pT1-Mammakarzinomen (65,7 vs. 89,1%) im Vergleich zu den Vorjahren oder zu den Referenzdaten der PATH-Biobank. Aufgrund verbesserter plastischer rekonstruktiver Möglichkeiten wünschen Patientinnen zunehmend weniger Brusterhaltung.