Berichte 2017

Institut für komplementäre und integrative Medizin

Das Institut für komplementäre und integrative Medizin des USZ nimmt Aufgaben in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie in Forschung und Lehre wahr. Es kombiniert Tradition mit moderner Technologie und verbindet Versorgung, Forschung und Lehre eng miteinander.

Die Behandlungen am Institut finden auf der Basis von Mind Body Medicine statt. Das innovative, integrative Konzept verbindet den Körper mit der Psyche und vermittelt Self Care. Es werden wissenschaftlich untersuchte Methoden aus Komplementärmedizin, Psychologie, Ernährungs- und Bewegungswissenschaften kombiniert mit dem Ziel, Symptome der Patientinnen und Patienten zu reduzieren und deren Selbstwirksamkeit zu stärken.

Die Therapie wird in erkrankungsspezifischen Gruppenbehandlungen sowie Einzelbehandlungen angeboten. Im Rahmen der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Mind Body Medicine werden verschiedene Massnahmen umgesetzt. Jede Gruppenbehandlung wird anhand von Fragebögen und Fokusgruppen evaluiert. Die Ergebnisse aus den bisherigen Fokusgruppen werden neben aktuellen externen Forschungserkenntnissen bei der Überarbeitung der Behandlungskonzepte berücksichtigt.

  • Ein wichtiger Aspekt der Behandlung ist die Einführung und Umsetzung von Lebensstiländerungen. Die wissenschaftliche Literatur und die Erfahrung weisen aber darauf hin, dass sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Umsetzung der Lebensstiländerungen im Alltag oft schwierig ist. Um den Behandlungserfolg quantifizieren zu können, wurde ein Messinstrument für die Implementierung der Lebensstiländerungen in den Alltag entwickelt und unter Anwendung psychometrischer Verfahren validiert. Der Fragebogen wird den Patientinnen und Patienten der Gruppenbehandlung nach Ende der Behandlung ausgehändigt und im weiteren Verlauf zugesendet. Die erhobenen Daten sollen helfen, die Behandlungsqualität quantitativ zu beurteilen. Zudem werden sie auch eine wichtige Rolle bei der zukünftigen Überarbeitung des Behandlungskonzepts spielen.
  • Da die Mind Body Medicine in der Schweiz noch nicht lange verfügbar ist und die Bezeichnung auch kein geschützter Begriff ist, spielt die Qualitätssicherung durch Weiterbildung zukünftiger Anbieter eine wichtige Rolle. Im Herbstsemester 2018 wurde daher der CAS gesundheitspsychologische Lebensstiländerung und Mind Body Medicine als universitäres Weiterbildungsangebot an der UZH eingeführt. Das CAS richtet sich an Ärzte und Psychologinnen sowie Personen der Gesundheitsberufe auf Masterstufe.
  • Die Wirksamkeit der Behandlungen auf der Basis von Mind Body Medicine wird wissenschaftlich evaluiert. Die Resultate werden publiziert.

Quelle: Institut für komplementäre und integrative Medizin, Prof. Dr. Claudia Witt, Institutsdirektorin