Multiple Sklerose (MS) bricht typischerweise im jungen Erwachsenenalter aus, Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Die Erkrankung kann mittlerweile wirksam behandelt werden, führt jedoch nach wie vor häufig zu Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Lähmungen oder Gehbehinderung. Die Ursache von MS ist noch immer nicht geklärt, es wird angenommen, dass Varianten von immunologisch relevanten Genen, aber auch Umweltfaktoren wie ein niedriger Vitamin-D-Status, Rauchen sowie Viren und Bakterien an der Entstehung von MS beteiligt sind.
Auch ist nicht vollständig verstanden, wie das Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umweltfaktoren zu einer Autoimmunerkrankung führt, die hochspezifisch nur das Gehirn und das Rückenmark angreift. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Immunsystem der Patientinnen und Patienten durch sogenannte Fremdantigene, z.B. das Epstein Barr Virus, so aktiviert wird, dass es körpereigenes Gewebe, bei MS sind das Gehirn und Rückenmark, fälschlicherweise attackiert. Sogenannte autoreaktive T-Helfer-Lymphozyten spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Die Zielantigene dieser Zellen genau zu kennen, ist deshalb für viele Fragen der MS-Forschung von grosser Bedeutung. Sie helfen zum Beispiel, die Krankheitsmechanismen bei einzelnen Patienten besser zu verstehen, aber auch bei der Diagnostik und der Entwicklung besonders schonender, auf die Ursachen der MS gerichteter Behandlungen.