Berichte 2017

Strategische Projekte

Das Gesundheitswesen befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, geprägt von steigendem Kostendruck, zunehmender Spezialisierung und akzentuiertem Fachkräftemangel. Besonders entscheidend für die Entwicklung der Medizin insgesamt, vor allem aber der hochspezialisierten Medizin, sind die raschen Fortschritte der Technologie. Darin bieten sich Chancen, die das USZ packen will, um den Wandel mit innovativen neuen Ansätzen und Lösungen aktiv mitzugestalten. Nur so wird das USZ auch künftig seine Spitzenposition halten und ausbauen können gemäss seiner Vision «Wir sind Vorreiter für Gesundheit und Lebensqualität».

Qualität im Fokus

Für die Spitalleitung des USZ ist klar: Die Spitzenposition in der spezialisierten und der hochspezialisierten Medizin wird nicht zuletzt über das Angebot der bestmöglichen Qualität erreicht. Das USZ legt entsprechend grossen Wert auf Transparenz, nach innen wie nach aussen. Verfügbarkeit und Kommunikation der Daten sind in diesem Kontext relevante Faktoren. Das USZ arbeitet daher an einer steten Verbesserung auf beiden Ebenen. Zum einen wurde der Rollout von Behandlungsdashboards auf den Stationen abgeschlossen. Die Dashboards stellen in den Abteilungen alle relevanten Informationen in Echtzeit dar und können dadurch Entscheidungen beschleunigen und die Kommunikation in Teams vereinfachen. Zum anderen wurden in Zusammenarbeit mit Start-up-Unternehmen im Gesundheitsbereich Apps entwickelt und pilotiert, die den klinischen Arbeitsalltag intelligent unterstützen. Ein weiteres Projekt zur Erhöhung der Patientensicherheit und zur Unterstützung derbestmöglichen Datengrundlage zur Behandlung von Patienten war die Einführung eines Patient Data Monitoring System (PDMS) in den Bereichen Anästhesie und Intensivmedizin.

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Wir sind Vorreiter für Gesundheit und Lebensqualität.
Die Vision des USZ

2019 folgt der Einsatz in der Neonatologie. Mit diesem elektronischen Informationssystemkönnen Patientendaten, Verordnungen, Leistungen sowie Material und Medikamentedokumentiert, visualisiert und ausgewertet werden. Zudem vereinfacht es die Datenanalyse im klinischen Alltag. Somit ist es möglich, den Zustand des Patienten, die spezifische Wirkung von Medikamenten und den Behandlungserfolg basierend auf Live-Daten in kurzer Zeit zu erfassen und dadurch die Behandlungsqualität standardisiert sicherzustellen. Zugleich dient es als wichtiges Führungsinstrument der Bereiche und ermöglicht eine effiziente und vollständige Leistungserfassung.

Vereinfachte Kommunikation

Die einfache und zukünftig digitale Kommunikation mit Patienten und Zuweisenden ist ein weiteres wichtiges strategisches Feld für das USZ. Die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) im Jahr 2020 stellt hier einen relevanten, gesetzlich regulierten Schritt dar, der es den Patienten des USZ ermöglichen wird, alle relevanten Dokumente direkt und digital verfügbar zu haben. Im Berichtsjahr wurden wichtige Weichen gestellt, technische Fachkonzepte erarbeitet und in Kooperation mit der Stammgemeinschaft relevante offene Fragen geklärt. Neben der Verfügbarkeit der Dokumente sollen die Patienten eine einfache, online verfügbare Übersicht zu ihrem individuellen Behandlungspfad, ihren Terminen und weiteren Elementen des Kommunikationsaustauschs erhalten.

Ähnliches gilt für die Zuweisenden und die Nachsorgenden. Mit ihnen setzt das USZ gemeinsame digitale Prozesse um, die Anfragen und Resultate mit wenigen Klicks ermöglichen ohne Fehlerquellen durch manuelle Vorgänge, beispielsweise in den Bereichen Labor und Pathologie. Zudem setzt das USZ wo sinnvoll auf Telemedizin.

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Im Zentrum der Strategie USZ 2025 stehen die Patientinnen und Patienten.

Zusammen mit der Rehaklinik Bellikon hat die Klinik für Traumatologie eine gemeinsame telemedizinische Visite eingeführt. Dadurch erhalten die Beteiligten beider Kliniken die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit in einem sehr frühen Stadium der medizinisch-therapeutischen Abklärungen mit den Patienten zu stärken. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer integrierten Versorgung, um für die Patienten den bestmöglichen Behandlungserfolg sicherzustellen.

Fokussierte ambulante und stationäre Abläufe

Im Zentrum der Strategie USZ 2025 stehen die Patientinnen und Patienten. Ihr Wohlergehen, ihre Gesundheit und Lebensqualität motivieren die Mitarbeitenden am USZ, täglich Bestleistungen zu erbringen und den Status quo zu hinterfragen. Dem USZ bietet sich im Hinblick auf die umfassenden Bauvorhaben für die Gesamterneuerung die Möglichkeit, sowohl für die ambulanten als auch die stationären Patienten optimierte Prozesse zu definieren und die entsprechenden Konzepte in die Planungen einfliessen zu lassen. Mitte 2019 wird das Ambulatorium im SUED2 eröffnet. Neue Abläufe können dort trainiert und weiter verbessert werden. Dies im Hinblick auf die Inbetriebnahme des USZ Flughafen im Jahr 2020, um dort vom ersten Tag an von den modernen Räumlichkeiten zu profitieren und das Patientenerlebnis in den immer wichtiger werdenden ambulanten Behandlungspfaden zu stärken

Entwicklung fördern

Damit sich das USZ im Stadtzentrum baulich weiterentwickeln kann, sind bereits mehrere Unternehmensbereiche ausgelagert worden. Ein Beispiel ist der Bezug des neuen Logistikund Servicezentrums in Schlieren Mitte 2018. Im 4’500 m2 grossen Zentrallager werden rund 1’700 vom Spital benötigte Produkte gelagert. Über 20’000 weitere Artikel werden ohne Zwischenlagerung gebündelt an die USZ-Standorte geliefert. Ein externer Logistikpartner übernimmt im Auftrag des USZ den Transport, auch den von Medikamenten und Arzneimitteln von der benachbarten Kantonsapotheke ans USZ. Die neue Infrastruktur erlaubt es dem Spital, die Qualität und die Effizienz in der Logistik zu erhöhen und schneller auf neue Trends in der Branche zu reagieren. Zudem können so täglich 60 bis 80 Lastwagenfahrten ins Stadtzentrum vermieden werden. Mit der Umsetzung der standardisierten Vollversorgung ab einem externen Logistikzentrum hat das USZ den Swiss Logistics Award 2018 gewonnen. Im Obergeschoss des Logistikzentrums wurde ein Bildungszentrum mit modernen Schulungsräumen in einer angenehmen Lernatmosphäre eingerichtet. Ab Februar 2019 finden dort Schulungen aus dem umfangreichen Weiterbildungsangebot für USZ-Mitarbeitende statt. Ende 2019 wird die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) im ersten Stockwerk eingerichtet sein. Die neue AEMP wird eine wichtige Position einnehmen in Bezug auf Qualität in der Versorgung der OPs und der Tiefe der Produktionskosten je Sterilguteinheit.

Beste Gesamtleistung

Das USZ will auch künftig führender Anbieter von Spitzenmedizin sein. Eine Kultur der laufenden Verbesserung, der steten Prozessoptimierung und des Anspruchs, bei technologischenund medizinwissenschaftlichen Entwicklungen eine Vorreiterrolle einzunehmen, ist Voraussetzung dafür. Entsprechend ist es wichtig, Veränderungen gemeinsam mit Mitarbeitenden breit abgestützt zu planen, zu testen und umzusetzen. Unser aller Ansporn, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, bildet die Grundlage für die USZ-Identität.