Das Critical Incident Reporting System (CIRS) erfasst systematisch patientensicherheitsrelevante, unerwünschte Ereignisse und ist Grundlage für deren konstruktive Bearbeitung im klinikinternen Rahmen. Durch die Aggregation von Fällen können unter anderem Risiken im Behandlungsprozess erkannt werden. Ist eine Meldung eingetroffen, erfolgt eine zeitnahe, strukturierte Analyse der Ereignisse durch interprofessionelle CIRS-Komitees. Falls notwendig, werden danach Massnahmen ergriffen, die über Rapporte, Sitzungen oder im Intranet kommuniziert werden.
Das Betreiben eines CIRS bedarf einer klar geregelten Struktur mit organisationalen Vorgaben, Zuständigkeiten und Kompetenzregelungen. Zudem werden alle Mitarbeitenden über Sinn und Zweck des CIRS informiert. Sie erfahren dabei auch, dass Berichte anonym behandelt werden und dass die Meldungen keine Sanktionen nach sich ziehen. Die aktuelle Struktur im USZ umfasst 30 lokale CIRS-Komitees bestehend aus mindestens einem ärztlichen und einem pflegerischen CIRS-Verantwortlichen. USZ-weite Meldungen erfasst die zentrale Meldeeinheit der Fachstelle Qualitätsmanagement und Patientensicherheit.
2018 wurde ein neues, übersichtliches CIRS-Meldesystem mit zusätzlichen Funktionen implementiert. Es bietet neben einer besseren Übersicht eine verbesserte Formularstruktur und weitere Möglichkeiten zur Auswertung für CIRS-Verantwortliche. Es erleichtert den CIRS-Verantwortlichen und den Meldenden die Arbeit. Zusätzlich unterstützt das System das USZ-übergreifende Lernen zur Patientensicherheit, indem vermehrt ein Austausch zwischen den CIRS-Komitees stattfindet, die Transparenz von CIRS-Meldungen verbessert und die Kommunikation über alle involvierten Berufsgruppen hinweg fördert.
Mit der Weiterentwicklung des CIRS will das USZ die interprofessionelle und interdisziplinäre Kommunikation im Umgang mit Meldungen stärken und agiles Verhalten bzw. eine schnellere Reaktion im Umgang mit Problemen und Herausforderungen unterstützen.
Ziel ist es, den Fokus von Meldungen im CIRS auf prospektiven Risiken zu legen, damit die Eintrittswahrscheinlichkeit von kritischen Ereignissen auf ein Minimum reduziert werden kann.
Meldezahlen und Statistiken
Mit 1802 CIRS-Fällen im Jahr 2018 wurden insgesamt etwas mehr Fälle gemeldet als im Vorjahr (1558 Fälle). Das zeigt, dass das CIRS-System am USZ sehr gut akzeptiert ist und genutzt wird. Im Berichtsjahr wurde eine breite Informationskampagne zur Meldepflicht von schwerwiegenden Vorkommnissen mit Medizinprodukten (Materiovigilanz) gestartet. So wurden dazu auch häufiger Meldungen abgesetzt als in den Vorjahren.