Wiedereintritte oder Rehospitalisationen ins Spital können geplant sein. Sie können aber auch die Folge von Komplikationen, von nicht gestellten Diagnosen oder zu frühen Entlassungen sein. Einige dieser Probleme liegen im Verantwortungsbereich des Spitals und können direkt beeinflusst werden. Andere Probleme können durch das Spital nur indirekt beeinflusst werden, indem z.B. der Fokus auch auf die Nachversorgung gelegt wird.
Seit 2009 beteiligt sich das USZ an der Messung des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). Der ANQ verwendet dazu ein Verfahren, das mit einem Algorithmus potenziell vermeidbare Rehospitalisationen anhand von Routinedaten (Codierdaten auf der Basis der medizinischen Statistik des Bundesamtes) erkennt. Dabei werden die Diagnosen einer Index-Hospitalisierung mit denjenigen der Rehospitalisation verglichen. Der Algorithmus wurde mit Schweizer Daten entwickelt und wissenschaftlich validiert. Er schliesst Rehospitalisationen aus, die beim Austritt als vorhersehbar betrachtet werden konnten, sowie Rehospitalisationen, die mit Geburten, Transplantationen, Chemo- oder Strahlentherapien oder mit neuen (beim Austritt unbekannten) Krankheiten in Verbindung stehen.
Das SQLape-Tool berechnet für jedes Spital den erwarteten Wert, basierend auf den Merkmalen der Patienten: Diagnosen, Operationen, Alter, Geschlecht, Art der Aufnahme (elektiv/Notfall) und Hospitalisierungen sechs Monate davor. Das Adjustierungsmodell wurde aufgrund einer Datenbasis von über drei Millionen Hospitalisationen in mehr als 200 Schweizer Spitälern während der Jahre 2007 bis 2012 berechnet und für jedes einzelne Spital risikoadjustiert.
Die nicht geplanten Wiedereintritte innerhalb von 30 Tagen, die gemäss Algorithmus nicht aufgrund einer nachvollziehbaren Abfolge von Behandlungen entstanden sind, aber die im Zusammenhang mit den Diagnosen des Initial-Aufenthaltes stehen, werden als «potenziell vermeidbar» definiert. Die Beschreibung „potenziell vermeidbar“ bedeutet nicht das Gleiche wie «vermeidbar». Auch in der klinischen Praxis ist die eindeutige Abgrenzung zwischen «vermeidbar» und «nicht vermeidbar» nicht eindeutig, deshalb vermag auch die Methode SQLape diese Grenze nicht eindeutig zu ziehen.
Resultate
2018 zeichnet sich eine höhere Rate an potenziell vermeidbaren Wiedereintritten nach 30 Tagen ab. Dank fallbezogener Auswertung ist es möglich, vertiefte Analysen durchzuführen, um diese Entwicklung besser zu verstehen und zu verbessern.