Hochgradige Schwerhörigkeit oder Taubheit ist eine Erkrankung mit schweren Konsequenzen. Die Betroffenen sind trotz Hörgeräten in ihrem Sprachverständnis stark eingeschränkt und häufig auf Lippenlesen oder Gebärdensprache angewiesen. Eine lautsprachliche Kommunikation wird unmöglich. Dies führt zu einem Rückzug aus der Welt der Hörenden, was neben sozialen Einschränkungen und psychischen Folgen auch erheblichen Einfluss auf die schulische oder berufliche Laufbahn hat.
Das Cochlea-Implantat ist für diese Betroffenen der einzige Weg zurück in die Welt der Hörenden. Es handelt sich beim Cochlea-Implantat um die bisher einzige Prothese, die ein Sinnesorgan ersetzen kann. Das Cochlea-Implantat funktioniert, indem der Hörnerv direkt mittels elektrischer Impulse stimuliert wird und so ein Höreindruck entsteht. Die elektrische Stimulation erfolgt über eine Elektrode, die in einer ungefähr 90-minütigen Operation in die Hörschnecke eingelegt wird.
Typischerweise besteht heutzutage bei der Cochlea-Implantation keine vollständige Taubheit, sondern eine hochgradige Schwerhörigkeit. Damit sind vor der Operation noch teilweise intakte Innenohrstrukturen vorhanden. Beim Einführen der Elektrode in die Hörschnecke sind diese intakten Innenohrstrukturen einem Risiko ausgesetzt, verletzt zu werden. In ungefähr der Hälfte der Fälle geht das noch vorhandene akustische Hörvermögen verloren, bei den anderen bleibt es erhalten.